The ladder of abstraction
[ In diesem Artikel wird die Frage beantwortet, warum ich meinen Blog the ladder of abstraction (Leiter der Abstraktion) oder kurz «the ladder» nenne? ]
Um was geht es bei the ladder of abstraction?
Es geht um Kommunikation und verschiedene Denkräume. Ganz oben bei der Leiter findest Du die abstrakte Ebene. Ganz unten die konkrete Ebene. Ein Beispiel ist folgendes: Ganz viele Missverständnisse entstehen, wenn zum Beispiel eine Unternehmensberaterin mit einem Verkäufer spricht. Sie spricht auf der Metaebene über Digitalisierung, Automatisierung und Chat GPT. Der Verkäufer fragt sie nun: «Und was genau verkaufen wir nun unseren Kunden?» Man versteht sich nicht. Da liegen verschieden Denkräume dahinter. Die Beraterin denkt im abstrakten, konzeptionellen Raum und der Verkäufer im konkreten.
Sie kommunizieren auf verschiedenen Ebenen. Die Kunst liegt nun darin, den Botschaftsempfänger auf die Reise mitzunehmen. Entweder macht sie dem Verkäufer ein konkretes Fallbeispiel, was er in Zukunft genau verkaufen wird. Oder – die Beraterin führt ihn von seiner Ebene auf ihre eigene Ebene, auf die Abstrakte und begleitet ihn dabei.
Bei der Kommunikation geht es nun darum auf diesen Ebenen zu tanzen. Auf dieser Leiter der Abstraktion. Viele Texte in Zeitschriften machen zu Beginn ein konkretes Beispiel. Danach setzen sie dieses in einen grösseren Kontext – das abstrakte Konzept – um dieses grosse ganze wieder konkret auf den Fall anzuwenden.
Vereinfacht gesagt, ist die Leiter der Abstraktion ein Hilfsmittel zur Kommunikation, zu besseren Verständlichkeit. Es hilft Texte zu balancieren, zwischen konkreten und abstrakten Informationen und so allgemeine Inhalte zu kommunizieren, aber diese fassbar zu machen. Die Wurzeln der Ladder of Abstraction gehen auf den Linguisten Samuel Ichiye Hayakawa zurück.
Warum habe ich meiner Webseite diesen Namen gegeben?
Mich fasziniert das Konzept, da es in Alltagssituationen beobachtet werden kann. Es kommt sehr viel vor. Es kommt in der Politik, mit Freunden beim Gespräch, beim Sporttraining, in der Kommunikation und nicht zuletzt in Unternehmen vor. Zum Beispiel gerade in Unternehmen fördert das klassische Taylorismus Modell diese Trennung der Ebenen: Management denkt, Arbeiter führen aus. In reinster Form versteht die eine Ebene die andere nicht. Zum Glück ist das aus meiner Erfahrung eher weniger der Fall.
Es ist also eigentlich nicht ein Kommunikationsproblem. Sondern das Problem entsteht im Kopf der jeweiligen Personen, die miteinander kommunizieren. Und genau das dahinter fasziniert mich. Es braucht immer Offenheit und Bewusstheit, den oder die Andere:n zu hören. Und trotzdem ist es so einfach anzuwenden. Bei deiner nächsten Präsentation kannst Du das anwenden. Zum Beispiel könntest du wie folgt auf der Leiter der Abstraktion mit deinen Inhalten tanzen:
Was gefällt mir daran?
Mir gefällt die Einfachheit. Es hört sich unglaublich simpel an, ist in der alltäglichen Umsetzung aber gar nicht so einfach. Aber sofern man es probiert oder sich selbst beobachtet, dass man bei einem normalen Gespräch verschiedenen Ebenen kommuniziert, kann das enorm hilfreich sein.
Hört sich simpel an, oder? Ich möchte das Ganze auf eine neue Ebene bringen, um zu illustrieren, wie schwierig es in der Umsetzung sein kann. Stell Dir vor, du bist in der Rolle eines Projektleiters. Das Konzept (abstrakte) steht. Nun geht es in die Umsetzung. Aber bei der konkreten Umsetzung ist es dann nicht ganz so einfach, wie ursprünglich gedacht.
Und genau das ist für mich das interessante an diesem Konzept. Es ist tief verwurzelt und für mich ein enorm wichtiges Tool in meinem Alltag. Ich werde versuchen, aufzuzeigen wie weitreichend dieses Konzept Leiter der Abstraktion auf mein persönliches Denken und Strukturieren sich auswirkt.
In diesem Blog wird Dir die Leiter der Abstraktion immer wieder begegnen. Ich wünsche Dir viel Spass in deinem Kontext die Leiter der Abstraktion anzuwenden und beim Entdecken dieser Strukturebenen.
Herkunft der Leiter der Abstraktion
Der amerikanische Linguist Samuel Ichiye Hayakawa hat the Ladder of Abstraction in seinem 1939 erschienenen Buch Language in Thought and Action entwickelt. Er untersucht darin die Rolle der Sprache in unserem Denken und Handeln.